Mir geht es besser
Freitag war ein guter Tag für mich.

Eine Freundin von mir wollte schon ewig wissen was mein Geheimnis ist und Sophie hat hat es nicht verraten, aber Pia einen Text gesagt den sie mir sagen sollte als Prank.
Auf jeden Fall war meine Reaktion nicht so gut darauf und sie hat alles aus der letzten Zeit kombiniert und mich dann gefragt ob ich schwul sei und ich sagte ja.
Darauf hin hatte ich die bis jetzt beste Reaktion, von jetzt auf gleich hat sie was gesagt was einen schon aufbaut und hat mich währenddessen einfach umarmt, dazu muss man sagen, dass sie die letzte ist von der ich das erwartet habe. Danach haben wir uns noch ein wenig darüber geredet und ob ich im wen verliebt bin.

Das war eine bessere Reaktion als die von Sophie, die eher mit diesem War mir eh klar geantwortet hat und ihr war das tu 100% nicht klar.




herr klimlof am 05.Jun 16  |  Permalink
Moin @Gay E
nun betreibst du dein coming out also in der Salamitaktik, d.h. scheibchenweise, was auf den ersten Blick als Methode ganz fluffig sein mag, jedoch bei genauerem Hinsehen eher dem russisch Roulette nahesteht, da es mit unkontrollierbaren Nebeneffekten behaftet ist.

Auch wenn sich das jetzt verdammt spießig und altväterlich anhören mag, aber dennoch ist es nicht von der Hand zu weisen, und zwar dein sehr geringes Alter. Das ist in sofern problematisch, als du für jeden potentiellen Sexualpartner, der nicht ebenso jung ist wie du, eine Art tickende Zeitbombe darstellst. Das ändert sich mit vierzehn, dem Eintritt in die Strafmündigkeit und das sogenannte Jugendalter. Da hättest du dann die Zielgruppe bis inkl siebzehn im Zugriff, ohne dass irgend ein durchgeknallter Alarmist die Bullen holen dürfte.
Aktuell könnte ein homophober Aktionist dir dein Leben ganz schön verhageln und das deiner Eltern dazu.

Denn die könnten über Arbeitskollegen, Miteltern in der Schule oder sonstwie in Erklärungsnöte geraten. Sofern sie selber keinen festen Standpunkt vertreten in der Angelegenheit, könnte das die Situation unangenehm eskalieren.
Denn Meinungen sind relativ wandelbar. Am Wochenende saß einer meiner jungen Twen-Homies bei mir, lenzte -wie immer- Bier (als Einstieg red Bull, wie eklig) und hielt nen netten Schnack mit mir.
Ich erzählte ihm von der Serie "sense8", die ich gerade ziemlich begeistert gesehen hatte. Neben allerhand Bemerkenswertem kam ich auch auf den Punkt der Nacktheit, mit der auf angenehm unverkrampfte Weise umgegangen würde in der Sendung. "Wie Game of Thrones?" fragte er. Da ich nur die ersten drei Staffeln kenne bisher, und die auch ziemlich zurück liegen, musste ich erstmal überlegen und kam zu dem Schluss "Jaa, also eher noch freizügiger oder mehr Anteile im Verhältnis zur Gesamtzeit." und dann kam der gewaltigste Unterschied nämlich "Da war allerhand Schwulensex im Bild. Ziemlich intensiv, wie ich fand, und echt ästhetisch, alle Achtung."
Da fing er gleich an zu murmeln "Puuuhhh, du weißt doch. Ich kann damit nicht so gut." Der Bursche ist komplett homophob, wie viel zu viele seiner Altersgenossen, und hätte nicht ich, der große Integrator vor ihm gesessen sondern seine Arbeitskollegen, dann wäre er vermutlich erstmal nicht leise geworden sondern laut, um unmissverständlich klar zu machen, dass er ja niemals... und sonstige Distanzhersteller. Und vermutlich würde sich die ganze Bande dann erstmal -fast rituell- distanzieren, weil der Umgang mit dem Thema irgendwann mal vergeigt wurde.
Also Meinungen hängen häufig/meistens von der Umgebung ab, in der sie geäußert werden. Das geht natürlich theoretisch auch anders, aber der mensch ist in vielen Belangen ein Herdentier, sofern er das nicht reflektiert.

Neben den wandelbaren Meinungen solltest du auch den Irrtum respektive die Täuschung (absichtsvoll oder versehentlich) mit in deine Überlegungen einbeziehen.
Du weißt, dass du dich irren kannst, wie deine Freundin, deren Reaktion dich erstaunte, deutlich belegt.
Ebenfalls weißt du, dass die Täuschung von außen kommen kann, wie die andere von dir beschriebene Reaktion aufzeigt.

Und so wie ich es für richtig&wichtig halte, dir zur Besonnenheit und entschleunigten Vorgehensweise zu raten, so kann es auch Betonköpfe geben, die mit derselben guten Absicht wie ich, dich "retten" wollen.
Aus deren Sicht sind sie auch auf dem rechten Pfad und deswegen in der Lage allerhand aufzuwirbeln.
Ob es in deiner näheren oder weiteren Umgebung solcherlei brachiale Gesinnungen gibt, solltest du erstmal gründlich sondieren, falls der Zug nicht bereits abgefahren ist.

Wie sicher kannst du sein, dass sich einer deiner Mitwisser nicht doch mal irgendwo versabbelt? Aus Versehen oder im Überschwang oder so?

Du kriegst das schon hin. Scheinst mir ein patenter Bursche zu sein :-)

c. fabry am 19.Jun 16  |  Permalink
starker Tobak für Dreizehnjährige!
Lieber Herr Klimhof,
haben Sie schon einmal den Satz gehört: Man muss die Leute da abholen wo sie stehen? Was soll ein Dreizehnjähriger mit einer so komplexen Sprache und einem so uferlosen Text? Mal ganz abgesehen von den zweifelhaften Altersgrenzen in Bezug auf das Sexualstrafrecht. Der 14-Jährige wird zwar nicht für sexuelle Handlungen mit einem 17-Jährigen verfolgt, der 17-Jährige aber schon! Übrigens auch wenn es zwei Heten sind.
Im allgemeinen - von einigen Ausnahmen einmal abgesehen - beschränkt sich die Erotik jüngerer Teenager auf tiefe Freundschaft, Umarmungen und Küsse. Die schwulen Freunde, die ich habe, waren in diesem Alter damit beschäftigt, sich selbst darüber klar zu werden, wovon sie eigentlich träumen und nicht damit, auszuloten, auf welche Zielgruppe sie einen "Zugriff" haben. Der Junge ist ein Kind, dessen Sexualität gerade erwacht. machen Sie ihm keine Angst!
Ich wünsche dem Jungen, dass er heil durch die Pubertät kommt und seine ersten Erfahrungen frei von Angst und ohne den Schatten einer möglichen strafrechtlichen Verfolgung machen kann.

c. fabry am 19.Jun 16  |  Permalink
mütterlicher Rat
Lieber gay eevee,
Deinen Blog habe ich angeklickt, weil ich mit Kindern und Jugendlichen arbeite und mich darum die Gedanken eines Dreizehnjährigen beruflich interessieren.
Ich glaube, es ist ganz normal, dass Du langsam zuerst nur einzelnen Freundinnen und Freunden verrätst, dass du schwul bist. Das muss man ja erst einmal für sich selbst klären, bevor man es an die große Glocke hängt.
Ich wünsche Dir, dass Du die gleichen guten Erfahrungen machst wie meine schwulen Freunde. Die meisten Heteros haben damit kein Problem und diejenigen, die damit ein Problem haben, werden von der Mehrheit als Idioten einsortiert.
Aber du bist natürlich noch sehr jung. Am besten ist, du machst das in deinem eigenen Tempo. Du entscheidest, wer es wissen soll. Muss ja nicht jeder sein. Alles Gute!