Ein offener Brief an eine "Freundin"
Hallo liebe "Freundin",
Die letzten drei Jahre hatten wir so viel Spaß, jeder Tag miteinader war wunderbar. Wir waren einfach unzertrennlich. In dieser Zeit hast du sehr oft gelogen, viele haben dich dafür gehasst und vielleicht erinnerst du dich, ich habe dich verteidigt, ich habe dir den Rücken gestärkt.
Nach einer Zeit haben dich nur noch wenige gehasst, doch dann hast du dich von deinem Freund getrennt und wie di vielleicht noch weißt stand ich hinter dir und wollte auch helfen.
Vor ungefähr einem Jahr habe ich dir jetzt erzählt, dass ich schwul bin und dass das verstecken mir nicht so gut tut. Du sagtest mir nur am nächsten Tag, dass du soviel geheult hättest, weil es mir so schlecht ginge. So dachte ich, dass es für dich besser ist, wenn ich dich nicht mit meinen Problemen belaste. Also habe ich dir ab da erstmal nichts erzählt und mich zwischendurch dafür gehasst, dass ich ein schlechter Freund bin, denn genau das hast du mir so gezeigt. Zum Beispiel als du ihn jemanden verliebt warst vor ca. vier Monaten und ich bei dir war und immer zugehört habe und versucht habe dir damit zu helfen. Naja egal wie oft ich dir geholfen und mich damit belastet habe, du hast mich angeschrien, mich mit Worten verletzt und für ganz selbstverständlich genommen. Vor zwei Monaten warst du in seinen besten Freund verliebt und ich wollte dir beistehen, wurde dann aber wieder fertig gemacht, also habe ich damit aufgehört und du hast mich wieder angeschrien und dafür gesorgt, dass ich dachte ich sei ein schlechter Freund.
Danach hast du, ohne es zu bermerken, mich zerstört. Du hast über mich gelogen und mir Meinungen in den Mund gelegt, die ich nie hatte. Du hast mich ohne triftigen Grund fertiggemacht und mich wieder so fühlen lassen, alsob ich ein schlechter Freund sei.
Darauf suchte ich das Gespräch mit dir, erzählte dir, dass mich genug Dinge belasten und ich gerade nicht noch für deine Probleme da sein kann. Du hast mich daraufhin wieder indierekt verarscht. Nach einer Zeit wolltest du wissen was mit mir denn los sei.
Also redeten wir wieder. Ich erzählte dir, dass ich das Gefühl habe in einem schwarzen Loch zu sein, nicht mehr raus zu kommen und dass ich mich schon öfter ritzen wollte.
Was sagtest du darauf, genau, dass ich langweilig wäre, dass du kein Bock auf meine immer selben Probleme hast, dass du ja frühreif wärst und diese Phase kennst, dass du jetzt aber das Leben liebst.
Du hast mich noch mehr verletzt mit diesen Worten. Aber DAS interssiert dich nicht, denn Dinge sind erst wichtig, wenn du so empfindest, denn alles dreht sich ja um dich.
Ich meine wenn du seit zwei Tagen eine down Phase hast muss ich springen, aber wenn ich dir sage, dass es mir seit vier Monaten und länger übel scheiße geht, darf es dir ja egal sein.
Parallel zu dieser Geschichte habe ich eine wahre beste Freundin gefunden, bei der die Freundschaft ein geben und nehmen ist. Das selbe gilt für andere aus unserer Clique, wir finden Menschen die wir mögen und uns sehr gut mit ihnen befreunden und du hasst sie.
Is ja auch klar DU stehst ja nicht mehr im Mittelpunkt, aber eine Sache vergisst du wohl. Du sorgst dafür, dass wir dich hassen, obwohl wir deine einzigen wahren Freunde sind und die einzigen, die dich verteidigen. Wir sind wohl für dich einfach nur selbstverständlich.
-Dein ehemals bester Freund-
Hi,
manchmal frag ich mich, warum sich Menschen so krass verändern können.
Und dann frag ich mich wiederum, ob ich mich nicht genauso verändere.
Manchmal frag ich mich, warum sich Menschen so scheiße verhalten.
Und dann frag ich mich, ob ich mich nicht manchmal genauso scheiße verhalte.
Ich glaube es liegt einfach daran, dass jeder seine Werte selbst setzt. Jeder entscheidet für sich selbst, was für ihn wichtig ist.
Manche Menschen haben nun mal das Glück, Menschen zu finden, die die Werte gleich oder zumindest ähnlich setzen, wie sie selbst.
Für mich ist es wichtig, dass mir Dinge erzählt werden, aber auch, dass mir zugehört wird, wenn ich was erzähle.
Für mich ist es wichtig, dass ich so akzeptiert und gemocht werde, wie ich bin.
Manchmal merke ich, wie ich beginne mich zu verändern, nur weil jemand Kritik an mir äußert.
Wenn der Alltag zu schnell an mir vorbeifliegt, merke ich oft nicht, dass ich eigentlich glücklich bin.
Für mich ist es wichtig, dass sich niemand für mich schämt.
Ich hasse es, zu merken, wie eine Freundschaft zerbricht.
Immer wieder kommt sowas.
Und dann schweige ich, weil ich Angst habe, dass ich mit meinen Worten etwas zerschlage, dass doch so wichtig für mich ist.
Ich vergesse manchmal einfach, dass ich doch selbst mein Leben in der Hand habe.
Was du schreibst, regt mich immer zum Nachdenken an.
Danke, gay eevee.
~N